dance of pencils-Tanz im Buch

KunstKlasse LMG Maxdorf

Bewegung in Farbe, Fläche und Linie
Zeichnung, Malerei, Collage, Fotografie, Installation
von der ersten künstlerischen Idee bis zur Präsentation in der Öffentlichkeit

KunstKlasse

gefördert durch die Stiftung Ravensburger Verlag

am Lise-Meitner-Gymnasium Maxdorf

in Kooperation mit der Malschule Limburgerhof

Innerhalb der Projektwoche Anfang April 2024 trafen sich 14 Schülerinnen aus den Klassenstufen 6, 7 und 8 an insgesamt 3 Tagen in der KunstKlasse.

Beginn

Ausgehend von gesehenen und angeleiteten Tanzbewegungen und Choreografien
durch die Tanzpädagogin Ayda Raudzis aus der örtlichen Tanzschule Tanz(t)raum zu Beginn der Atelierzeit, konnten die Schülerinnen Bewegung selbst erleben und während Teile der Gruppe Schritte und Moves eingeübt haben, diese dabei zeichnen.

Handgerissene und geschnittene, mit Tusche gezeichnete Figuren veränderten sich bei längerem Gestalten in farbige sehr gestsche Pinselstriche, die zu einem Format füllenden Farbfeld wurden. Ein langsamer Übergang von ungefährer Abbildung der Figur zu genauerem Betrachten und Umsetzen mittels klarer Linien hin zu gleichzeitger Wahrnehmung von malerischer und körperlicher Bewegung in verschiedenen Medien sollte die Möglichkeiten des persönlichen Ausdrucks erweitern.

die Skizzenblätter

GroßformaDge Skizzenblätter in unterschiedlichen Farben bereiteten auf das Übertragen der eigenen Ideen auf die meterhohen Buchseiten vor. Sie dienten dazu, frei beweglich die dargestellten Figuren der Tanzperformance zu visualisieren und sollten später zu Leporellos zusammengetragen werden. Somit konnte die persönliche Idee bereits an dieser Stelle Teil eines gemeinsamen Nebeneinanders werden.

das Material

Mit Tusche und Schriftpinseln, mit Markerstiften und farbigen Holzstiften, mit Acrylfarben und großen Pinseln wurde gezeichnet und gemalt.
Die Farbe wurde durch die Malerei als Raum wahrgenommen, es musste keine Bühne abgebildet werden, der abstrakte Umgang mit der Fläche ließ eine individuelle Interpretation der Szene zu. Eine begrenzte Farbpalette förderte die Konzentration auf bestimmte Farbfamilien.

Das Sprayen erforderte Schablonen, die sich über das Cut-Out der Abbildung von Figuren näherte. Die Negativ- wie Positivform sollte benutzt werden, was beim Schneiden zu einem umfassenderen Raumverständnis führte.
Das Sprayen selbst, im Schulhof, erweiterte den Atelierraum und führte zu einer größeren Beweglichkeit der Jugendlichen bei der künstlerischen Gestaltung.

Die Collage erlaubte es, besonders gut gelungene Zeichnungen direkt ins große Buch zu übernehmen und auch den übrig gebliebenen Ausschuss vom Schneiden zu nutzen und als Hintergrund oder Flächengestaltung einzusetzen.

das Buch

In der Größe von 100 x 70 cm wurden Einzel- und Doppelseiten aus Finn Pappe mit zusammenfassenden Bildideen aus den Skizzenblättern gestaltet. Auch hier herrschte ein Materialmix; die Größe pro Seite bedeutete, dass gerne paarweise oder im größeren Team zusammengearbeitet werden konnte. Eine Vorderseite trug die umgesetzte Bildidee, die Rückseite wurde Buchblatt an Buchblatt bei einer gemeinsamen Sprayaktion im Hof gestaltet.

Insgesamt 12 Pappbögen wurden so beidseitig bearbeitet mit Ösen verstärkt, mit Ringen miteinander verbunden und so für das dafür gebaute Gestell zur Präsentation vorbereitet.

die Atelierzeit

Die Jugendlichen entschieden immer selbst, was sie wie abbilden wollten. Sie tauschten in der Gruppe ihre Ideen aus, stellten ihre Skizzen vor, beratschlagten weiteres Vorgehen. Es gab von Zeit zu Zeit einzelne und gemeinsame Rundgänge im Atelier und im Gang davor, in denen der aktuelle Stand gezeigt wurde.

Die beiden begleitenden Künstlerinnen Sabine Amelung und Michaela Jäkel gaben Ratschläge zum Umgang mit Idee und Material, hielten sich aber auch zurück, um den freien Gestaltungswillen nicht zu stören. Die Gruppe der Schülerinnen konnte immer selbst auf eigene Idee zurückgreifen. Allein die Absprache und Unterstützung in Vorbereitung der Präsentation wurde von den Künstlerinnen angeleitet.
Beim Bau des Präsentationsgestells erhielten die Schülerinnen Hilfe und Zugang zum Werkraum durch einen BK-Lehrer, der für die Schule organisatorisch der Ansprechpartner der KunstKlasse war.

Die Atelierstunden fanden in einem Klassenraum der Schule statt, der von der Gruppe zu Beginn als Atelier eingerichtet wurde. Das fertige Buch wurde zur Präsentation zum Ende der ProjektTage vor der Bibliothek aufgestellt, danach wurde es zur steten Präsenz in der Bibliothek fest installiert.

die Präsentation

Am Nachmittag des letzten ProjektTags wurde die gesamte Elternschafft in die Schule eingeladen. In verabredeten Zeitfenstern stellten immer einzelne aus der Ateliergruppe die Arbeit am Buch vor. Dabei erzählten sie im Dialog einiges zu ihren Ideen, wie sie mit dem Material umgegangen sind und was für sie in den Atelierstunden wichtig und schön war.

So konnten alle Mitwirkenden gehört und Ihren Seiten zugeordnet werden. Die Gäste zeigten sich sehr beeindruckt und nutzten im Anschluss die Zeit, sich mit den Jugendlichen auszutauschen.
Anfang Mai gab es eine weitere Präsentation in der Bibliothek. Es bestand der Wunsch seitens der Schule dem Projekt, losgelöst von den ProjektTagen nochmals gerecht zu werden. Hierzu wurde auch die Presse eingeladen, was die Buchkünstlerinnen sehr freute und stolz machte.

die Stimmung

Während der Atelierstunden herrschte ein reges Werken, umtriebiger Austausch und große Freude beim Umgang mit all den Möglichkeiten abseits des täglichen Schulbetriebs, inmitten des Schulgebäude. Die Tanzstunden mit der Tanzpädagogin boten einen umfangreichen Einstieg in das Thema.

Durch die konzentrierte Arbeit in vielen Stunden am Stück, kamen die Jugendlichen in den Flow und entdeckten ihre eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten.
Die körperliche Entspannung durch die Tanzübungen sorgte für eine gute Balance zwischen Bewegung mit dem Körper und der Bewegung der Malmittel auf der zweidimensionalen Fläche.

Bei der Generalprobe vor der Präsentation erlebten sie die Vielfalt ihres Schaffens und konnten dies auch sehr gut formulieren. Bei der Präsentation erfuhren sie Wertschätzung für ihre künstlerische Arbeit und konnten sich darüber auch freuen. Das Gefühl von Gemeinschaft war stark, aber der Raum für Individualität wurde respektiert und mit Neugierde aufgenommen.

Die Förderung der Stiftung Ravensburger Verlag ermöglichte es ihnen eine wichtige Erfahrung zu machen. Sie konnten von der Idee bis hin zur Präsentation künstlerischer Werke den gesamten Prozess durchlaufen, der geprägt war von Motivation aber auch von Zweifeln an manchen Stellen, von Entscheidungen finden und treffen, von Kontinuität und Entspannung, von Freiraum und gemeinschaftlichen Erfahrungen, von Spaß und Konzentration.

Diese intensive Atelierzeit wird noch lange nachwirken.
Das Buch in der Schule, aber auch die eigenen Skizzen in den zum Schluss angefertigten kleinen Notizbüchern für Zuhause erzählen davon.